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Gordon

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Gordon
Vorname:
Emanuel
GebName:
Titel:
Dr.
GebDat:
GebOrt:
1775? Bergheim
TodDat:
10.06.1842
TodOrt:
Guerzenich
Vater:
Levy Gordon
Mutter:
Helena Mandelen
Geschwister:
Partner:
1. Sibilla Wallach +1827; 2. 25.11.1829 Birgel: Charlotte Erlangerin *1801?
Kinder:
1. Philipp *1800, Franziska *1804, Barthel *1806, Elisa *1808, Henriette *1809; 2. Johanna 1830, Hermann (Herz Levy) *1832
Wohnorte:
Bergheim; Guerzenich
Berufe:
Dr. med., Arzt
Notizen:
In der Zwischenzeit hatte Bergheim einen neuen Judendoktor erhalten, der sich mit seinem christlichen Kollegen die Schar der Patienten teilte. Dr. Emanuel Levy, ein Sohn des Hertz Levy und Enkel des alten juedischen Arztes Dr. Moses Samuel Levy, hatte sich in Bergheim niedergelassen. Emanuel hatte das Gymnasium in Moers besucht, an der Duisburger Universitaet studiert und hier auch die Doktorwuerde erhalten. [...] Dr. Emanuel Levy nahm spaeter den Namen Gorde[=o]n an. Er verliess Bergheim nach 1808 und gruendete 1815 in Guerzenich bei Dueren eine neue Praxis. Friedt/Esser, Bergheim, S. 42 "Um 1815 liess sich hier mit Dr. med. Emanuel Gordon der einzige juedische Arzt weit und breit nieder ...". Schulte in Mueller, S. 82. "Bekanntmachung. Es ist der Behoerde angezeigt worden, dass ein gewisser Emanuel Gordon zu Guertzenich, so wie ein sicherer Henfling zu Embken, sich mit der medizinischen Praxis befasst. Da nun selbige das Examen als praktische Aerzte, nicht abgelegt haben, so habe ich ihnen auf hoeheren Befehl die innerliche Praxis, bei Strafe im Uebertretungsfalle gerichtlich verfolgt zu werden, ernstlich untersagt. [...] Dueren, den 20. Dezember 1819. Der Koenigl. Landrath, von Lommessem." Landraethliches Korrespondenz-Blatt Nr. 76 v. 25.12.1819 "Ohne Vorzeigung meiner dazu eigenhaendigen Unterschrift zahle ich von heute an nichts mehr was auf meinen Namen geborgt wird. Guerzenich den 10. April 1829. Em. Gordon." Duerener Korrespondenz- und Anzeige-Blatt, Nr. 15 v. 11.04.1829 "Der Mann war Israelit und hatte als Arzt eine ausgedehnte Praxis, vielen Zulauf aus der Naehe und der Ferne. Die Gemeinde betrauerte diesen Fall." Chronik des Amtes Birgel. "Guerzenich bei Dueren. Wenn leider in unsrer Zeit noch aus manchen Gegenden her ueber Intoleranz Klage erhoben wird, so muss es eine um so erfreulichere Erscheinung sein, grade das Gegentheil bemerken zu koennen. Schreiber dies war am vergangenen Sonntag in Guerzenich, an welchem Tage der Israelit Emanuel Gordon, ein Mann von 67 Jahren, ein weit und breit durch seine glueckliche und erfolgreiche 31jaehrige Praxis bekannter Arzt, beerdigt wurde. Wie hoch der Werth dieses verdienstvollen Mannes als Mensch und als Arzt war, wie tiefschmerzlich sein Verlust empfunden worden, des gab Kunde die allgemeine und zahlreiche Begleitung zur Staette des Begraebnisses. Denn neben vielen seiner Angehoerigen und Glaubensgenossen, welche der Leiche folgten, konnte man (erfreulich!) gewahren die katholische Geistlichkeit, die Honoratioren des Ortes verschiedener Confessionen nebst einer grossen Anzahl achtbarer Einwohner, welche sich dem Trauerzuge anschlossen, um dem Verdienste die letzte Anerkennung und Ehre zu beweisen. Es darf wohl Keinem, welcher von wahrer Humanitaet und echter Menschenliebe durchdrungen ist, die Theilnahme an diesem Ehrenakte bedenklich erscheinen, um so weniger, als auch der Verstorbene als tuechtiger Heilkuenstler der Menschheit so wesentliche und wichtige Dienste zeitlebens geleistet, den duerftigen Leidenden als edler Menschenfreund allzeit mit schoener Uneigennuetzigkeit heilend nah, den Armen ein grosser Wohlthaeter gewesen sein soll. Den braven Einwohnern von Guerzenich gereicht dieser schoene Zug zur Ehre und zum Lobe, weshalb es sehr statthaft erscheinen mag, desselben auch oeffentlich zu erwaehnen. Moechte allenthalben eine solche bescheidene, vernuenftige Toleranz beobachtet werden, es wuerde zweifelsohne manche schoene Frucht des Friedens und der Eintracht in mancher Gemeinde die Menschh

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