Stolpersteine
Was will die Initiative „Stolpersteine für Düren“?
Viele werden sie vielleicht bei einem Gang durch Köln (oder eine andere deutsche Stadt) schon wahrgenommen haben, ohne auf den ersten Blick mit ihnen etwas anfangen zu können: kleine, ins Pflaster der Bürgersteige eingelassene Messingplatten, auf denen etwas eingraviert war.
Seit 1996 verlegt der Kölner Künstler Gunter Demnig seine „Stolpersteine“, zuerst illegal, dann mit Billigung, meist sogar auf Wunsch der Städte oder von Bürgergruppen. Es sind 10 x 10 cm große Betonsteine, auf deren Oberseite eine Messingtafel befestigt ist. In sie werden die Namen derjenigen eingraviert, die in dem Haus, vor dem der Stein liegt, gewohnt haben. Bevor sie verschleppt und ermordet wurden.
Auch wenn es sich in der Mehrzahl um ehemalige jüdische Mitbürger gehandelt hat, derer auf diese Weise gedacht wird, betont Demnig, er schließe prinzipiell jede Opfergruppe ein: Sinti und Roma genau so wie Homosexuelle, Zeugen Jehovas ebenso wie Mitglieder des politischen Widerstands.
Einige tausend Steine hat Demnig mittlerweile verlegt – angesichts der unfassbaren Zahl der Opfer des NS-Regimes ist dies nur ein Anfang. Aber immerhin ein Anfang.
Auch in Düren haben die NS-Schergen viele Menschen verschleppt und ermordet. Ihre genaue Zahl und all ihre Namen werden wohl nie mehr genau zu ermitteln sein. Aber derer, die wir noch namentlich benennen k önnen, soll gedacht werden.
Im Frühjahr 2004 fanden auf Initiative von Ludger Dowe erste Gespräche statt – mit Interessierten in Düren, aber natürlich auch mit Gunter Demnig, der sein Projekt möglichst selbst an einem Abend hier vorstellen sollte. Das ergab sich dann allerdings aus verschiedenen Gr ünden erst für den Spätherbst.