Ich zähle nun die Mühlen auf, wie sie der Reihe nach an den Teichen lagen und identifiziere sie mit neueren Bezeichnungen:
[…]
III. Lendersdorfer Teich:
[…]
9. Zehnpfennig Mühle in Rölsdorf, spätere Nappsmühle […]

Geuenich, Geschichte der Papierindustrie, S. 82

1885

Ludwig NAPP [Rölsdorf bei Düren], Untersuchung der sprachlichen Eigenthümlichkeiten des Livre des Miracles de Notre Dame de Chartres, phil.Diss. Bonn 1885-86, Nr. 72 — Bonn: Carl Georgi, 1886

1895

09.03.1895

Düren, 9. März. Heute Morgen um 4 Uhr entstand in der Lohgerberei von Napp u. Cie. in Rölsdorf Feuer, welches die Lohmühle nebst Maschinen vernichtete. Kurz nach 5 Uhr wurde die Dürener Wehr mit der Dampfspritze alarmiert und war schnell marschfertig, doch kam bald Gegenordre, so daß ihr Ausrücken nicht erforderlich wurde.

Zeitungsbericht, s. Unterlagen FF Düren

1903

05.03.1903

An Spenden für die vom Brande betroffenen Einwohner der Ortschaft Hürtgen gingen bei dem Unterzeichneten weiter ein von:
[…]
34. J. Napp & Cie., Rölsdorf  50,- Mark […]

Zeitungsbericht, s. Unterlagen FF Düren

1920

Donnerstag, 08.01.1920
Anzeigenteil
Heizer suchen Julius Napp & Co.
Rölsdorf

Dürener Zeitung, Donnerstag, 8.1.1920

1933

26.09.1933

p. Rölsdorf, 26. Sept. Hier fand am Sonntag die Schlußübung der Freiw. Feuerwehr statt. […] Im Lang’schen Fabrikgelände, früher Leimfabrik Napp, fand darauf die Schlußübung statt […]. Nach der üblichen Schulübung folgte eine Alarmübung. Der besonders hergerichtete alte Teil des Fabrikgeländes war dazu wie geschaffen. […]

Zeitungsbericht unbekannter Provenienz, Slg. Kaiser

04.12.1933

Kaminbrand in Rölsdorf
Rölsdorf, 4. Dez. Am Sonntagnachmittag gegen 5 Uhr wurde die Freiwillige Feuerwehr durch das Ertönen der Brandsirene zu einem Kaminbrande gerufen. Ehe jedoch die Wehr eintraf, war schon wieder alles in Ordnung.
Es handelte sich um einen kleinen Brand in dem alten Nappschen Fabrikgebäude, welches bekanntlich durch den Kaminumsturz vor kurzer Zeit erheblich beschädigt wurde.

(Westdeutscher Beobachter?), 4. Dezember 1933, in: Materialien Johann Kaiser, FF Düren, Hefter 1933

1940

[Dez.]

Abbruch der Lederfabrik und Leimsiederei Napp in Rölsdorf

DZ 6.12.1940; Domsta/Krebs/Krobb, Zeittafel, S. 208

1941

24./25.04.1941

Am 24. und 25. April [1941] wurden die jüdischen Bewohner Dürens in der alten Gerstenmühle kaserniert. Aus ihren bisherigen Privatwohnungen durften sie Möbel für 1 Zimmer mitnehmen. Das übrige bewegliche Eigentum soll versteigert werden, die eigenen Häuser wurden beschlagnahmt und enteignet. Aus dem Erlös für diese Vermögenswerte wird den Familien eine monatliche Unterstützung zum Lebensunterhalt gezahlt. Das Essen soll aus einer Gemeinschaftsküche bezogen werden. Drei Dürener jüdische Personen sollen vorgezogen haben, vorher in die Ewigkeit zu gehen.* Darunter ist ein Fräulein C[…]. Die Juden aus Rölsdorf und Umgegend brachte man in einem Raum der frühern Fabrik Napp unter. Traurig aber wahr.

*Fußnote des Hg.: In der fraglichen Zeit, März und April 1941, sind beim Standesamt Düren drei Todesfälle von Juden beurkundet: Ein 59 Jahre alter Mann, gestorben am 16. März 1941, Todesursache Arteriosklerose; eine 83 Jahre alte Frau, gestorben am 20. April 1941, Todesursache Herzmuskelentartung, Wassersucht, Herzschwäche; eine 59 Jahre alte Frau, tot aufgefunden am 25. April 1941, Todesursache Schlafmittelvergiftung und Erhängen (Freitod).

Tagebuch Lambert Derichs, in: Domsta, Düren 1940-1947, S. 299

24.04.-03.05.1941

Auf Anordnung der Geheimen Staatspolizei werden die jüdischen Bewohner Dürens in der ehemaligen Gerstenmühle, Oberstraße 76b, kaserniert. Ihre „überflüssigen“ Möbel und Haushaltungsgegenstände kommen in das Gebäude „Zur Altdeutschen“ und werden dort später versteigert. Die Juden aus Rölsdorf und Umgegend bringt man in einem Raum der früheren Fabrik Napp unter, diejenigen aus weiteren Orten der Umgebung am 9. Mai in der Thuirsmühle, Schneidhausener Weg 15, in Lendersdorf.

Domsta, Düren 1940-1947, S. 407 A 14, 15; StAD, S 1/230; Domsta/Krebs/Krobb, Zeittafel, S. 209

„Wir wissen, daß die Eltern in ein Fabrikgebäude (Napp’sche Fabrik, das Sammellager, d.V.) in Rölsdorf gebracht wurden […]“

Grete Kaufmann, geb. Löwenstein, in: Naor/Robrock, S. 107

1952

07.07.1952

Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses
[…]
3. Grundstücksangelegenheiten
[…]
c) Verkaufsangebot Gustav Q[…] auf ein Teil des Geländes der ehemaligen Fabrik Napp, Rölsdorf

Exzerpte F.G.

21.07.1952

Sitzung der Stadtverordnetenversammlung
[…] Nichtöffentlicher Teil:
10. […]
Ankauf eines Geländes (frühere Napp’sche Fabrik) in Düren-Rölsdorf

Exzerpte F.G.

1958

06.06.1958

[Name des Absenders] Düren-Rölsdorf den 6.6.58 [Adresse]
An den Herrn Pfarrer in Rölsdorf.
Sehr geehrter Herr Pfarrer.
In dem Pfarrbrief No.14/58 lese ich folgendes.
1.) Die Rölsdorfer Juden
[…]
dazu folgendes.
1.) a. […]
d.) Wie wäre es wenn im Nappgelände-der alten Fabrikbauten-wo die Dürener Juden, damals wie Vieh alle zusammen getrieben wurden.-und dort auf den Tod durch Vergasung warteten, ein Ehrenmal errichtet würde.-
e.) Als ich im März 1942 versuchsweise für den Arbeitseinsatz aus dem KZ Buchenwald entlassen wurde, hatte sich diese Kunde bis ins Napplager der Juden herumgesprochen, zumal eine Frau Spieß, welche mit Ihrem Mann im Antifaschistischen Lager stand.und im Grüngürtel wohnte fast täglich die Verbindung mit dem Napplager und meinem Haus aufrecht hielt.
Einige Tage nachher kam abends im Dunkel, Isaak Fromm aus Gürzenich der ebenfalls im Napplager untergebracht war in meine Wohnung.- Seit 1925 waren wir beide befreundet und hatten uns zuletzt 1928/29 gesehen..-Ernste Blicke, fragend kreuzten sich.-worauf Fromm sagte, ich weiß alles, auch über die KZ.s. Wir Juden im Nappgelände wißen das wir alle bald sterben müßen, aber die Gerechtigkeit wird der Tyranei bald ein Ende machen.-Nach einer 1/2 Stunde trennten wir uns mit den Worten bis zum letzten zu kämpfen und zog Fromm im Dunkel der Nacht wieder ab zum Napplager.-
[…]

Kopie im Archiv der GW