06.04.1932
Schadenfeuer bei Tietz
Nur geringfügiger Schaden
Heute vormittag gegen 6,30 Uhr wurde die
Städtische freiwillige Feuerwehr alarmiert, da in einem
Kellerraum der Firma Leonhard Tietz Feuer ausgebrochen war.
[…]
Zeitungsbericht unbekannter Provenienz, Slg. Kaiser
*Ein kleiner Brand entstand heute morgen gegen 6.30 Uhr, wahrscheinlich durch Kurzschluß der Lichtleitung, in einem Kellerraum des Warenhauses Tietz. […]
Zeitungsbericht unbekannter Provenienz, Slg. Kaiser
01. Juni 1932
Nideggen, 2. Juni. Gestern feierten die Eheleute Pferdehändler Samuel Kratz und Theresia geb. Herz zu Nideggen ihr 50jähriges Ehejubiläum. In der Wohnstraße war jedes Haus beflaggt. Vor dem Eingang zur Wohnung stand ein prächtiger Triumphbogen aus Tannengrün mit goldenen Rosen durchsetzt. Der Weg zur Synagoge in Drove war weit von Birkenstämmchen umsäumt. Zwei weitere Triumphbogen überkränzten den Weg. Schon dieser äußere Schmuck zeigte, daß das Jubelpaar sich hoher Wertschätzung seiner Mitbürger erfreut. Nach der kirchlichen Feier fanden die Gratulationen statt. Unter anderem erschienen der Oberpfarrer für die katholische Gemeinde, der Bürgermeister für das Amt und der Gemeindevorsteher für die Stadt Nideggen. Der Bürgermeister überbrachte auch die Glückwünsche der Staats- und Kreisverwaltung. Der Gemeindevorsteher überreichte ein wertvolles sinniges Geschenk der Stadt. Bei Einbruch der Dunkelheit brachte der Männergesangverein Nideggen dem Jubelpaar ein Ständchen, dem die Bürgerschaft dicht gedrängt zuhörte. Mögen die dem Jubelpaar Kratz, das sich übrigens noch guter Gesundheit erfreut, zur goldenen Hochzeit dargebrachten Wünsche in Erfüllung gehen.
Dürener Volkszeitung, 02.06.1932, Slg. Schnitzler
Donnerstag, 23. Juni 1932
Statt jeder besonderen Anzeige
Heute Mittag entschlief sanft nach längerem Leiden unser lieber, allzeit treu besorgter Vater, Schwiegervater, Großvater, Schwager und Onkel
Herr Moses Pollack
im 83. Jahre eines arbeitsreichen Lebens.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen
Ernestine Dahl geb. Pollack
Robert Dahl
Lore Dahl
Drove, den 23. Juni 1932
Die Beerdigung findet statt am Sonntag, dem 26. Juni 1932, nachmittags 3.30 Uhr vom Sterbehause Drove 115.
Am Donnerstag, den 22.[!] Juni 1932, entschlief nach [unleserlich] Leiden unser langjähriger Rendant und Stellvertretender Vorsitzender
Herr
Moses Pollack
im Alter von 82 Jahren.
Zirka 50 Jahre widmete der Verstorbene seine Kräfte dem Dienste der Gemeinde, in der er seine Aemter in der vorbildlichsten und uneigennützigsten Weise zum Wohle aller verwaltete.
Wir werden sein Andenken stets in Ehren halten.
Drove, den 25. Juni 1932.
Die israelitische Gemeinde Drove.
Todesanzeigen, Slg. Schnitzler
12.08.1932
”Anti-Anti” und “Wir deutschen Juden” / Das Echo in der deutschen Presse
In dem Rechenschaftsbericht “Sechs Wochen Wahlarbeit im C. V.” in Nr. 32 der “C. V.-Zeitung” ist auf die außerordentlich starke und wirkungsvolle Verbreitung der Neuauflage des “Anti-Anti” und der Broschüre “Wir deutschen Juden” in christlichen Kreisen hingewiesen worden. Beide Broschüren gelangten durch die Pressestelle des C. V. auch in die Redaktionsstuben von etwa 600 deutschen Tageszeitungen. […]
Der “Anti-Anti” wurde bisher u. a. in folgenden deutschen Tageszeitungen besprochen: […] “Dürener Zeitung” (Zentrum), […]
Central-Verein-Zeitung, Jg. 11 (1932), Heft 33 (12.08.1932), S. 344
30. Oktober 1932
* Drove, 29. Okt. Frau Wwe. Karl Daniel, Josefine geb. Kamp, Drove, eine treue Leserin unserer Zeitung, feiert heute im Kreise ihrer Kinder und Enkelkinder ihren 85. Geburtstag. Sie ist geistig noch sehr rege.
Zeitungsnotiz [DZ 1932?], Slg. Schnitzler
Samstag, 03. Dezember 1932
Statt besonderer Anzeige
Ein sanfter Tod erlöste meine liebe Frau, unsere treue Mutter Frau Julie Roer geb. Kaufmann heute Abend von schwerem Leiden.
In tiefem Schmerz namens der trauernden Hinterbliebenen
Leopold Roer.
Kreuzau, Düren, Meiningen, Braunschweig, den 3. Dezember 1932.
Die Beerdigung findet Dienstag, den 6. Dezember 1932, nachmittags 21/2 Uhr statt. Kranzspenden und Beileidsbesuche dankend verbeten.
Todesanzeige, Slg. Schnitzler
Dezember 1932
Wieder Friedhofsschändungen
[…]
In Frenz bei Düren im Rheinland wurden auf dem jüdischen Friedhof zwei Grabsteine zerstört und mehrere Gräber beschädigt. Die eiserne Eingangstür zum Friedhof wurde zertrümmert. Da an dem Ort nur noch wenige jüdische Familien wohnen und der Friedhof selten aufgesucht wird, wurden die Zerstörungen, die schon im Oktober begangen sein dürften, erst jetzt bemerkt.
Central-Verein-Zeitung, Jg. 1932, Heft 12 (Dezember 1932), S. 74