Freitag, 28.11.1986
Mit dem in den Dürener Nachrichten erschienenen Artikel „Initiative für eine ‘Geschichtswerkstatt’. Mehr Licht in die dunklen Kapitel der Lokalhistorie. Auch ‘heiße Eisen’ sollen angepackt werden“ beginnt die Chronik der Dürener Geschichtswerkstatt.
1987
• Gründungsversammlung der Dürener Geschichtswerkstatt in der Gaststätte „Zur Altstadt“. Der erste Vorstand besteht aus Bernd Hahne, Armin Holewa und Peter Viehöver.
• Die Geschichtswerkstatt wird unter VR 1261 in das Vereinsregister eingetragen.
1988
• Vorgesehene Arbeitsthemen: „Arbeiterbewegung und Widerstand 1933-45“ und „Dürener Arbeiter- und Soldatenrat 1918/19“; Vorbereitung der „Werkstattberichte I“; Durchführung einer „Histo-Rallye“ für Dürener Schüler; Erstellung von Unterrichtsmaterialien zur Dürener Geschichte; Resolution (o.ä.) zu den Arbeitsbedingungen im Dürener Stadtarchiv.
• Vortrag im evgl. Gemeindehaus vor Gästen des israelischen Jugendaustauschs aus Nesher auf Einladung von Berthold Becker, Jugendamt, über „Düren zur Zeit des Nationalsozialismus“.
1989
• Herausgabe des Buches von Regina Müller: „Um Heimat und Leben gebracht. Zur Geschichte der Juden im alten Landkreis Düren 1830-1945“
• Dürener Nachrichten, Wochenspiegel von Jochen Robertz: „Gespannt sein darf man auch auf die begleitende Informationsschrift, die Kulturamt und Pressestelle gemeinsam mit der Dürener Geschichtswerkstatt erstellen wollen, und in der die Entstehung des Kunstwerks [Rückriem-Stelen] und seine Intention dokumentiert werden sollen.“
1990
• In den Dürener Nachrichten erscheint eine 10-teilige Serie von uns über die historischen Hintergründe der Stelen-Standorte.
• Die Dürener Geschichtswerkstatt besucht mit den Gästen aus Israel und Dürener Jugendlichen gemeinsam die Rückriem-Stelen und berichtet zur Vergangenheit Dürens unter dem NS-Regime.
• Die GW ist Ausrichter des 11. Jahrestreffens der AGV im Dürener Papiermuseum.
• Führung zu den Rückriem-Stelen in der Innenstadt mit Gästen des israelischen Jugendaustauschs aus Nesher auf Einladung des Jugendamtes.
• Führungen mit Schulklassen durch die Ausstellung „Die Welt der Anne Frank 1929-1945“ im Rathausfoyer.
• Veranstaltung der Kreis-VHS: Die Rückriem-Stelen in Düren, Führung zu den vier Stelen in der Innenstadt.
• Vorstellung des „Wegweisers zu den Rückriem-Stelen“
• Veranstaltung des Stadt-Jugendamtes: Die Rückriem-Stelen in Düren, Führung zu den vier Stelen in der Innenstadt.
• Dürener Nachrichten: „Ausstellung verlängert. Viele beschäftigen sich mit dem Schicksal der Anne Frank“. (Peter Viehöver und Bernd Hahne von der Dürener Geschichtswerkstatt … hatten alle Führungstermine belegt).
1991
• Mit einem umfangreichen Papier erstattet die Geschichtswerkstatt dem städtischen Kulturausschuss Bericht über die bisher geleistete Arbeit.
• Es erscheint die von Mitgliedern der Dürener Geschichtswerkstatt herausgegebene Schrift „Die Rückriem-Stelen. Zur Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus in Düren“.
• Aktion zum 50. Jahrestag des Überfalls auf die Sowjetunion gemeinsam mit Dürener Friedensinitiative, Familienbildung in der Evang. Gemeinde, Arbeitsgruppe Düren der IPPNW, Kreis-VHS, Pax Christi Düren an der Stele in Arnoldsweiler.
• Veranstaltung der Kreis-VHS: Die Rückriem-Stelen in Düren (Innenstadt), Stelenrundgang mit ca. 25-30 Leuten.
1992
• Vortrag im Erzähl-Café der Evgl. Gemeinde über Sinn und Entstehung der Stelen.
• Vortrag bei der Stadt-VHS: „Zur Verfolgung der jüdischen Bevölkerung in Düren während der Zeit des Nationalsozialismus“.
• Eindrucksvolle Gesamt-Gedenk- und Mahnveranstaltung an allen 10 Stelen im Stadtgebiet.
1993
• Vortrag bei der Stadt-VHS: „Jüdische Bevölkerung in Düren während des Nationalsozialismus“.
• Vortrag vor den Teilnehmern des israelischen Jugendaustauschs von Nesher im Rathaus: „Düren zur Zeit des Nationalsozialismus“
• Vortrag bei der Stadt-VHS: „Jüdische Bevölkerung in Düren während des Nationalsozialismus“.
• Veranstaltung der Kreis-VHS: „Jüdische Friedhöfe: Gürzenich und Düren“.
• Vortrag vor dem Jägerbataillon 533 im Offizierheim der Panzerkaserne Düren: „Der Nationalsozialismus in Düren in der Zeit der Machtergreifung bis zur Kapitulation – Probleme der Minderheiten“ (Formulierung nicht von mir).
1994
• Vortrag bei der Stadt-VHS: Dürener Juden im Nazi-Deutschland.
1996
• Vortrag vor den Teilnehmern des israelischen Jugendaustauschs mit Nesher: „Geschichte und Entwicklung Dürens – Düren zur Zeit des Nationalsozialismus“.
1998
• Der Vorstand ändert sich, für den ausscheidenden Armin Holewa wird Felix Röhlich gewählt.
• Gemeinsam beantragen Neomi Naor, Ludger Dowe, Felix Röhlich und Bernd Hahne mit einem Bürgerantrag, den Goebenplatz vor dem Krankenhaus in „Max-Oppenheim-Platz“ umzubenennen.
1999
• Georg Fritzen für Pax Christi und Bernd Hahne für die GW stellen den Bürgerantrag, an der dem Rathaus zugewandten Seite des „Flammenengels“ eine Bronzetafel mit Inschrift (Textvorschlag wird gemacht) anbringen zu lassen.
2000
• Intensive Beschäftigung, gemeinsam mit Pax Christi und anderen, mit dem Thema Zwangsarbeiter in Düren und ihre Entschädigung.
• Am 17.01. große Podiumsdiskussion „Entschädigung für Zwangsarbeiter – in Düren (k)ein Thema?“ mit über 100 Besuchern im Saal der Evang. Gemeinde.
• Dürener Nachrichten: Interview zum Wochenende mit Bernd Hahne zum Thema Zwangsarbeiter: „Wir stellen niemanden an den Pranger“.
• Erstellung einer umfangreichen Dokumentation zum Thema und den Reaktionen der Dürener Firmen.
2004
• Beteiligung am Projekt Becker & Funck, wo die Geschichtswerkstatt die Trägerschaft für das Dampfkesselhaus übernehmen soll.
• Erstellung einer eigenen Internet-Präsenz unter „www.geschichtswerkstatt-dueren.de“.
• Unser von der Stadt herausgegebener Stelen-Führer wird zum wiederholten Male nachgedruckt.
• Die Bürgerstiftung hat für weiterführende Schulen einen Wettbewerb ausgeschrieben: Die Schüler sollen sich mit Interviewpartnern über die unmittelbare Nachkriegszeit unterhalten. Die Geschichtswerkstatt ist in der Jury vertreten.
• Am 15.11. verstirbt überraschend unser Gründungs- und Vorstandsmitglied Peter Viehöver.
• Am 19.11. Durchführung einer großen Veranstaltung zum 60. Jahrestag der Zerstörung Dürens unter dem Titel „Terror-Angriff oder Moral Bombing?“ mit Filmen, Fotos, Historikern, Schülern und Zeitzeugen. Über 100 Besucher füllen den Saal des Papst-Johannes-Hauses. Diese Veranstaltung bildet den Auftakt unserer Reihe „Zeitreise“.
2005
• Die erste Ausgabe unseres kleinen Magazins „Spuren“ erscheint.
• Beteiligung am „Runden Tisch“ in der ehemaligen Papierverarbeitungsfabrik Becker & Funck, die zu einem Stadtteilzentrum umgebaut werden soll. Die Geschichtswerkstatt soll dort das historische Dampfkesselhaus betreuen.
• Am 24.02. Gründungstreffen der Initiative „Stolpersteine“ für Düren. Die Geschichtswerkstatt ist wesentlich an den inhaltlichen und organisatorischen Arbeiten beteiligt.
• Am 06.05. Veranstaltung der 2. „Zeitreise“ zum 60. Jahrestag des Kriegsendes unter dem Titel „Neues Leben aus den Ruinen“ mit Filmen, Fotos, Historikern, Schülern und Zeitzeugen. Mehr als 120 Besucher sind in den Saal des Evang. Gemeindehauses gekommen.
• Stellungnahme in Form eines Leserbriefs zur geplanten (bis heute nicht realisierten) Umbenennung des Parkplatzes in der Schützenstraße in „Synagogenplatz“.
• Am 30.08. Teilnahme an der Eröffnung der Ausstellung „Das Auschwitz-Album. Geschichte eines Transportes“ in der Stadtbücherei mit einem kurzen Vortrag über die Initiative „Stolpersteine“.
• Am 28.10. Gestaltung einer Unterrichtsstunde in der Klasse 9 der Realschule Wernersstraße zum Thema „Stelen“ (die Schule ist Patin der Stele in der Wernersstraße zur Erinnerung an das Friedrich-Ebert-Heim der Arbeiterbewegung).
2006
• Am 24.03. Treffen der Arbeitsgruppe „Rettung verfolgter Juden“ der Bezirksgruppe Mittelrhein des Vereins „Gegen Vergessen – Für Demokratie“. Für den Dürener Bereich lassen sich solche Fälle, u.a. wegen der desolaten Quellenlage, nicht nachweisen.
• Am 19.10. dritte „Zeitreise“ im Saal der Evang. Gemeinde zum Thema „Wiederaufbau“ mit rund 200 Besuchern.
• Am 05.12. Veranstaltung mit Max Mannheimer, einem Holocaust-Überlebenden, in Zusammenarbeit mit der MR-Gruppe von „Gegen Vergessen – Für Demokratie“.
• Am 12.12. Teilnahme am Vorbereitungstreff zur Gründung des Dürener „Bündnis gegen Rechts“ in der Sakristei der Evang. Kirche.
2007
• Am 30.01. Gründung des „Bündnis gegen Rechts“ in der Dürener Christuskirche. Die Geschichtswerkstatt ist durch Ludger Dowe und Karl Panitz im Sprecherkreis vertreten.
• Mit Gästen der Evang. Gemeinde aus Peru und Paraguay unternimmt Ludger Dowe am 01.03. eine Stadtführung.
• Am 24.03. in Zusammenarbeit mit der Kreis-VHS Exkursion von Ludger Dowe „Die Juden von Drove“.
• Am 29.03. in Zusammenarbeit mit der Evang. Familienbildung „Rundgang entlang der Dürener Stadtmauern“ mit Ludger Dowe.
• Am 10.05. vierte „Zeitreise“ im Saal der Evang. Gemeinde zum Thema „Wirtschaftswunder“ mit ca. 200 Besuchern.
• In Zusammenarbeit mit der Stadt-VHS am 12.05. Stadtspaziergang durch Düren Süd-Ost mit Ludger Dowe.
• Unter Anleitung von Ludger Dowe säubern Schüler des Kaufmännischen Berufskollegs am 04. und 18.06. Grabsteine auf dem Jüd. Friedhof.
• Am 17.06. verstirbt nach kurzer, schwerer Krankheit unser Vorstandsmitglied Friedel Gaspers.
• Am 19.08 Führung über den Jüd. Friedhof mit Ludger Dowe.
• Am 29.08. 2 Führungen mit Gruppen des Gymnasiums am Wirteltor „Jüd. Spuren in der Stadt/Jüd. Friedhof“ mit Ludger Dowe.
• Am 08.09. Vierte Verlegung von Stolpersteinen.
• Am 13.10. in Zusammenarbeit mit der Evang. FamBildung Stadtspaziergang im Dürener Südosten „Vom jüd. Friedhof zur Moschee“ mit Ludger Dowe.
• Am 27.10. Stadtführung „Jüd. Spuren/Jüd. Friedhof“ mit der Klasse von Hartmut Böllert zum 40jährigen Abi-Jubiläum mit Ludger Dowe.
• Am 31.10. Stadtführung „Jüd. Spuren/Jüd. Friedhof“ mit der GHS Inden mit Ludger Dowe.
• Am 04.11. Stadtführung „Jüd. Spuren/Jüd. Friedhof“ für das „Bündnis gegen Rechts“ mit Ludger Dowe.
• Auf Anregung der SPD, der Grünen und der Dürener Geschichtswerkstatt wird am 18.11. am Goeben-Platz ein Gedenkstein für Max Oppenheim, den letzten Kantor und Lehrer der Jüdischen Gemeinde Düren, eingeweiht. Ein vor Jahren unter Beteiligung der GW gestellter Antrag auf Umbenennung des Goebenplatzes scheiterte mehrfach.
• Am 29.11. Stadtführung „Jüd. Spuren/Jüd. Friedhof“ für MitarbeiterInnen des Amtsgerichts mit Ludger Dowe.
• Am 11.12. Beteiligung an der AGV-AG Reichspogromnacht.
2008
• Im Februar beziehen wir unser neues Büro im renovierten Dampfkesselhaus der ehemaligen Fabrik Becker & Funck.
• Über 200 Besucher hören am 06.03. in der Stadtbücherei den Vortrag von Bernd Hahne „Aus der Heimat in den Tod. Die Deportation Dürener Jüdinnen und Juden durch die Nazis“ (weitere Informationen hier).
• Am 10.03. Treffen der Vorsitzenden der in der „Arbeitsgemeinschaft der Geschichtsvereine im Kreis Düren“ zusammengeschlossenen Vereine auf der Empore im Dampfkesselhaus.
• Etwa 40 Teilnehmer begeben sich am 13.04. auf einen Stadtrundgang mit der städt. Denkmalpflegerin Heike Kussinger-Stankovic.
• Am 18.04. erhält das Dampfkesselhaus die Denkmalplakette der Deutschen Stiftung für Denkmalschutz.
• Unter dem Titel „Arbeit und ‘Spaß an d’r Freud’“ veranstalten wir am 08.05. den nun schon fünften Abend unserer „Zeitreise“ mit Vorträgen, Fotos und Filmen, Zeitzeugen-Gesprächen und einem Liedvortrag des MGV Düren-Niederau.
• 07.06. „Tag der Offenen Tür“ bei Becker & Funck. Wir präsentieren eine Ausstellung zu „Synagogen im Kreis Düren“ und auf einem Großbildmonitor einen bebilderten Vortrag zur Dürener Industriegeschichte in den 50ern, der später als DVD zu einem Verkaufsschlager wird.
• 07.06. Rundgang durch den Dürener Südosten unter Führung der GW-Mitglieder Helmut Bongarz, Barthel Rankers und Ludger Dowe.
• 10.06. Auf Einladung des Vorstands hält Bernd Hahne vor geladenen Gästen der CityMa einen bebilderten Vortrag über die „Bedeutung der 1950er Jahre als Alleinstellungsmerkmal für Düren“ als Teil eines Abends, mit dem die 50er-Jahre-Veranstaltungen beworben werden sollen.
• 15.08. Eröffnung der Ausstellung „Leben, Wohnen, Arbeiten in den 50ern“ im ehemaligen Bettenhaus Thiemonds in der Josef-Schregel-Straße, die bis Ende September von mehr als 10.000 Menschen besucht wird (Näheres siehe „Spuren 7“).
• Im „Interview zum Wochenende“ in den „Dürener Nachrichten“ vom 13.09. bekräftigt Bernd Hahne noch einmal, die Idee des Stadtmuseums weiter verfolgen zu wollen. In der Folgezeit intensive öffentliche Diskussion sowie eine Reihe von Gesprächsrunden beim Bürgermeister über Möglichkeiten und Probleme der Realisierung (siehe: Düren braucht ein Stadtmuseum )
• Am 14.10. führt Ludger Dowe im Rahmen der „Interkulturellen Woche“ durch den Dürener Osten.
• Der Vortrag zur Industriegeschichte in den 50ern ist neu vertont worden und liegt nun als DVD zum Verkauf vor.
• Im November liegt die mittlerweile 7. Ausgabe unserer „Spuren“ vor.
2009
• Februar: Erste Besichtigung der Räume in der ehemaligen Filiale in der Arnoldsweilerstr., die die Sparkasse Düren für das Stadtmuseum zur Verfügung stellen will.
• Am 18.03. im Rathaus Gründung des „Trägervereins Stadtmuseum Düren e.V.“ unter maßgeblicher Beteiligung der Geschichtswerkstatt. Seitdem rege Mitarbeit an Aufbau und inhaltlicher Ausgestaltung des Stadtmuseums.
• Am 20.03. wiederholt Bernd Hahne seinen Vortrag über die „Deportation der Dürener Jüdinnen und Juden“ bei der VHS.
• März: Die 8. Ausgabe der „Spuren“ liegt vor.
• Am 17.05. leitet Ludger Dowe einen Rundgang um die früheren Dürener Stadtmauern.
• Am 20.06. fahren Ludger Dowe und Bernd Hahne mit den Fahrrädern zu den Rückriem-Stelen.
• September: Die 9. Ausgabe der „Spuren“ ist erschienen.
• Am 03.10. geht es mit den Fahrrädern rund um die Dürener Stadtmauern.
• Mit einer Gruppe auswärtiger Besucher geht es am 11.10. auf Stadtführung.
• Am 08.11. führt Ludger Dowe 25 Interessierte auf den Spuren Dürener Juden.
• Am 29.11. wird mit einem „Schnuppertag“ das Dürener Stadtmuseum eröffnet. Hunderte Besucher wollen einen ersten Blick auf die Ergebnisse unserer Arbeit werfen.
• Noch im Dezember gibt es die 10. Ausgabe der „Spuren“, die ab jetzt auch die „Mitteilungen aus dem Stadtmuseum“ enthält.
2010
• Am 22.03. unternehmen wir eine Exkursion ins LVR-Kulturhaus „Landsynagoge Rödingen“.
• Am 25.03. treffen sich die Vorstände der Kreis-Dürener Geschichtsvereine im Stadtmuseum.